Malerfachbegriffe & Lexikon

Kaliwasserglas

Farben sind der Ausdruck von Lebensfreude.
- Mario Jägerhuber
Inhaltsverzeichnis

Kaliwasserglas, auch als wasserlösliches Kaliumsilikat bekannt, ist ein faszinierendes mineralisches Bindemittel mit einer breiten Palette von Anwendungen. In diesem Artikel werde ich Ihnen einen detaillierten Einblick in die Eigenschaften, Herstellung und Verwendung dieses Materials geben.

Chemische Zusammensetzung

Kaliwasserglas besteht hauptsächlich aus Kaliumoxid (K2O) und Siliciumdioxid (SiO2). Es entsteht durch die Reaktion von Kaliumcarbonat mit Siliciumdioxid bei hohen Temperaturen. Die resultierende Mischung ist ein wasserlösliches Alkalisilikat.

Eigenschaften von Kaliwasserglas

  1. Löslichkeit: Ein charakteristisches Merkmal ist seine Wasserlöslichkeit. Durch Zugabe von Wasser wird es zu einer klaren, viskosen Flüssigkeit.
  2. Härte und Beständigkeit: Kaliwasserglas bildet nach dem Trocknen eine harte, beständige Oberfläche.
  3. Klebeeigenschaften: Es hat ausgezeichnete Klebeeigenschaften, insbesondere auf mineralischen Untergründen wie Beton, Glas oder Stein.
  4. Mineralische Konservierung: Kaliwasserglas reagiert chemisch mit mineralischen Untergründen und bildet eine dauerhafte Verbindung. Dadurch trägt es zur Konservierung von historischen Gebäuden und Denkmälern bei.

Herstellung von Kaliwasserglas

Die Herstellung erfolgt durch das Schmelzen von Kaliumcarbonat und Siliciumdioxid bei Temperaturen über 1000 Grad Celsius. Die entstandene Schmelze wird dann in Wasser gelöst und je nach Verwendungszweck weiter verarbeitet.

Anwendungen von Kaliwasserglas

  1. Malerische Anwendungen: Als Bindemittel in mineralischen Farben und Anstrichen, besonders bei der Restaurierung historischer Gebäude.
  2. Bauwesen: Verfestigung von mineralischen Untergründen, wie Beton und Mörtel.
  3. Denkmalpflege: Kaliwasserglas wird häufig in der Denkmalpflege eingesetzt, um die Originaloberflächen zu konservieren.

Umweltaspekte

Kaliwasserglas ist umweltfreundlich, da es keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) enthält. Es ist zudem nicht brennbar und trägt somit zur Brandsicherheit bei.

Herausforderungen bei der Anwendung

  1. PH-Wert: Kaliwasserglas neigt dazu, alkalisch zu sein, was bei einigen Anwendungen berücksichtigt werden muss.
  2. Glasbildung: Bei unsachgemäßer Anwendung kann es zur Bildung von unlöslichen Silikatglasablagerungen kommen.

Fazit

Kaliwasserglas ist ein beeindruckendes mineralisches Bindemittel, das in verschiedenen Branchen Anwendung findet. Seine einzigartigen Eigenschaften, von der Wasserlöslichkeit bis zur mineralischen Konservierung, machen es zu einem unverzichtbaren Material in der Restaurierung und Konservierung von Bauwerken.

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